Erklärung
Unter ‚Ambient Assisted Living‘ (AAL) werden Projekte, Geräte und Dienstleistungen zusammengefasst, die es Senioren, etwa in einem Seniorenstift oder einer Seniorenresidenz, ermöglichen, weitgehend selbstbestimmt und eigenverantwortlich in ihrer Wohnung zu leben. Das bekannteste Beispiel für Ambient Assisted Living ist die Verwendung eines Hausnotrufes.
Zu den häufigsten AAL-Anwendungsbereichen zählen derzeit die Sicherheit, aber auch Komfort und Unterhaltung. Die hoch technisierten, zumeist vernetzten Technologien sind exakt auf den Menschen zugeschnitten und in dessen Lebensumfeld integriert. Einige Systeme greifen dabei auf künstliche Intelligenz zurück. Intuitive und diskrete Integration in das unmittelbare Lebensumfeld vereinfachen bspw. die Nutzung von telemedizinischen Angeboten und beinhalten eine gute und übersichtliche Möglichkeit des gesundheitlichen Monitorings. Insofern werden wiederkehrende Prozesse, wie etwa die tägliche Blutdruckmessung, für die Patienten, den behandelnden Arzt, den Pflegedienst oder die Pflegeeinrichtung stark vereinfacht. Im Seniorenalltag sieht das dann bspw. so aus, dass der Patient bei sich selbst den Blutdruck misst und das System erkennt, ob ein Arzt benachrichtigt werden muss. Da für die Bedienung der meisten Ambient-Assisted-Living-Systeme weder medizinische noch technische Kenntnisse nötig sind, können die Seniorinnen und Senioren durch die Selbstanwendung den stationären Pflegedienst oder den Pflegeassistenten spürbar entlasten.
Ambient-Assisted-Living-Pflegesysteme umfassen ebenfalls effektive Digital-Health-Apps, die Smart-Home-Routinen durchführen. Dazu gehören Hilfsprogramme, die bspw. die Tür schließen, wenn der Bewohner/die Bewohnerin es vergessen hat, oder Videosysteme, mit denen es den Angehörigen oder dem Pflegedienst möglich ist, den Zustand des Patienten zu überprüfen, und ob es möglicherweise zu einem Sturz oder zu Komplikationen gekommen sein sollte.
Weitere nützliche Funktionen sind die kontextabhängige Beleuchtungs-, Raumtemperatur- und Musiksteuerung. – Ein Vorteil besonders für bettlägerige Senioren, da die Bedienung nur mit der Stimme erfolgt. Produkte aus diesem Bereich sind u. a. smarte Lautsprecher, über die man Musik hören, Nachrichten erfragen und sich ebenso Hörbücher vorlesen lassen kann. Es ist auch möglich, Einkäufe zu tätigen und sich die Lebensmittel nach Hause liefern zu lassen oder zu telefonieren und bei einem Notfall schnell Hilfe zu rufen. Praktischerweise kann man den Helfern auch gleich die Tür via AAL öffnen.
In den Seniorenresidenzen der GDA ist jedes Appartement an ein Hausnotrufsystem angeschlossen, welches den hauseigenen ambulanten Pflegedienst alarmiert. Es gibt jeweils einen Notrufknopf im Wohnzimmer, im Schlafraum und im Badezimmer. So werden die Senioren schnell versorgt, wenn sie Hilfe benötigen – und das kann Leben retten.
Ambient-Assisted-Living-Techniken werden zunehmend durch die Kostensteigerung im Gesundheitswesen und durch den demografischen Wandel erforderlich.
Weitere interessante Informationen zu diesem Thema finden Sie unter den Begriffen Assistenzsysteme, Digital Health und E-Health.