Erklärung
Digitale und analoge Assistenzsysteme sind Produkte und Dienstleistungen, die auch das Leben von Senioren erleichtern können und ihnen so eine größtmögliche Eigenständigkeit und Sicherheit ermöglichen.
Digitale und analoge Helfer bieten Senioren in vielerlei Hinsicht Bequemlichkeit, Schutz und Unterstützung in ihren vier Wänden. Ursprünglich wurden viele dieser recht unterschiedlichen Angebote nicht in erster Linie für Senioren entwickelt. Als das Potenzial für diese schnell wachsende Zielgruppe erkannt wurde, baute insbesondere das Fraunhofer-Institut die bestehenden technischen Voraussetzungen weiter für die älteren Generationen aus. Dafür stellte etwa das Bundesforschungsministerium bedeutende Summen zur Verfügung. Die Devise lautete: Lieber ambulant mit Assistenzsystemen leben, als stationär behandelt zu werden.
Häufig leben Seniorinnen und Senioren alleine. Doch mit fortschreitendem Alter lassen die körperliche Kraft und Sehkraft nach und eine gewisse Vergesslichkeit stellt sich ein. Daraus können Unsicherheiten bei den alltäglichen Verrichtungen entstehen. Sportangebote, die richtige Ernährung und auch Freizeitaktivitäten wie etwa Singen oder Gedächtnistraining können körperlichen und geistigen Abbau verlangsamen.
Assistenzsysteme mildern altersbedingte Einschränkungen ab und gleichen diese bis zu einem gewissen Grad aus. Nicht zuletzt weil die hochtechnologischen Angebote inzwischen recht einfach zu bedienen sind, ist die Nachfrage nach derartigen Systemen im Zuge des demografischen Wandels der Gesellschaft kontinuierlich gestiegen.
Ursprünglich stammen die Angebote aus der Haustechnik, der Unterhaltung oder der medizinischen Pflege. Heute sind sie Teil eines intelligenten, vernetzten Hauses – der englische Fachbegriff dafür ist ‚Smart Home‘. In einem Smart Home können viele technische Angebote und Geräte durch eine zentrale Steuerung bedient werden. Auch kann es automatisch auf bestimmte (Umwelt-)Bedingungen reagieren, wenn es auf festgelegte Abläufe programmiert wird.
So ist es z. B. möglich, ein Programm mit einer Routine zu erstellen, die erkennt, wenn jemand nach Hause kommt. Türen öffnen sich von selbst. Die Heizung geht an oder auch das Radio. Zudem wird ein Signal gesendet, dass nun jemand zu Hause ist und vielleicht wird sogar das vorbereitete Essen in der Mikrowelle erhitzt. All dies ist bereits möglich. Auch mündliche Befehle nehmen Assistenzsysteme an. Die Sprachsteuerung erlaubt es Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Angehörigen, ihren Lebensabend unbelasteter und komfortabler zu genießen. Das Smart Home denkt quasi mit.
Welche Assistenzsysteme gibt es für Senioren?
- Automatisches Licht
- Saugroboter
- Schlüsselfinder
- Tablettenspender
- Hausnotruf
- Digitale Blutdruckmessgeräte
- Smarte Armbanduhren (Smart Watch)
- Pflegeroboter
- Seniorenhandys
- Alarmanlage
- Abschaltautomatiken an Elektrogeräten
- Bewegungsmelder
Viele dieser Assistenzsysteme können über mehrere Varianten bedient werden, die vom einfachen Knopfdruck bis zur vernetzten, auf einer App basierten Steuerung reichen. Doch Achtung! Wenn die Steuerung digital erfolgt, wird diese über eine Cloud, also über ein Rechenzentrum bearbeitet und untersteht je nachdem, in welchem Land sich das Rechenzentrum befindet, auch den jeweiligen Datenschutzbestimmungen, die es zu beachten gilt.
Weitere interessante Informationen zu diesem Thema finden Sie unter den Begriffen Ambient Assisted Living (AAL), Digital Health und E-Health.