Erklärung
Gicht ist in den meisten Fällen eine angeborene Störung des Stoffwechsels, die zu starken Gelenkschmerzen führt. Hierbei sorgen erhöhte Harnsäurewerte (Hyperurikämie) für Entzündungen im Blut. Bei den Betroffenen ist die Bildung und Ausscheidung der Harnsäure gestört: Die Harnsäure lagert sich in Form von Harnsäurekristallen in den Gelenken, der Haut sowie in wichtigen Organen wie etwa den Nieren ab. Die Kristalle bilden mit körpereigenen Abwehrzellen knorpelige Strukturen und schädigen das gelenknahe Gewebe. Die entzündeten Gelenke schwellen rot an und schmerzen.
Obwohl Gicht vererbbar ist und sie nicht selten als Begleiterkrankung auftritt, spielt besonders die Ernährung eine wichtige Rolle, daneben andere Erkrankungen, Medikamente, Bewegungsmangel und Übergewicht. Man könnte die Gicht daher als ‚Wohlstandskrankheit‘ bezeichnen.
Für die von Gicht geplagten Bewohnerinnen und Bewohner in den Seniorenresidenzen und Wohnstiften entwickeln Stiftsarzt und Pflegepersonal individuelle Therapien, welche die Krankheit verlangsamen oder bestenfalls sogar beenden. Insbesondere eine gezielte Umstellung der Ernährung ist dabei wichtig, bspw. ein Verzicht auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Die Reduzierung des Körpergewichts in Kombination mit ausreichender Fitness spielen dabei ebenfalls eine Rolle und wirken unterstützend, um die Krankheit aufzuhalten.
Sind bereits Gichtschäden an den Gelenken bemerkbar, wird mittels Schmerztherapie und Medikation gezielt versucht, die erhöhten Harnsäurewerte zu senken. Unterstützend wirken physikalische und physiotherapeutische Anwendungen. Wird die Gicht nicht behandelt, treten die Gelenkentzündungen häufiger auf, die betroffenen Gelenke verlieren an Beweglichkeit und deformieren sich zunehmend.