Erklärung
Ein Stiftsarzt ist ein in einer Pflegeeinrichtung, einem Wohnstift oder einem Seniorenheim niedergelassener (Haus-)Arzt. Er ist der erste Ansprechpartner bei akuten oder chronischen Erkrankungen und verordnet je nach Diagnose und Bedarf eine entsprechende Medikation oder Therapie, die er auch langfristig begleitet. Die individuelle freie Arztwahl bleibt davon unangetastet, d. h., jede Bewohnerin und jeder Bewohner kann auch weiterhin zu seinem langjährigen Hausarzt oder zu einem Facharzt seines Vertrauens gehen.
Die Gründe, die für einen Stiftsarzt sprechen, sind vielfältig
Der Stiftsarzt ist ein Hausarzt, der sich medizinisch um die Bewohnerinnen und Bewohner eines Seniorenstifts kümmert. Der Weg in die Praxis ist denkbar kurz und medizinischer Rat und Hilfe immer schnell erreichbar. Die Stiftsarztpraxis im Haus erleichtert auch die Arbeit der Pflegekräfte im Seniorenstift. Die Pflegenden haben damit einen zentralen medizinischen Ansprechpartner (statt mehrerer Arztpraxen, die konsultiert werden müssen) und dadurch mehr Zeit für die direkte Pflege.
Da der jeweilige Stiftsarzt regelmäßig oder sogar permanent vor Ort ist, kennt er die einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur aus dem Behandlungszimmer, sondern auch aus ihrem individuellen Alltag und kann so Krankheitsverläufe wesentlich besser einschätzen, negativen Entwicklungen proaktiv entgegenwirken und damit eine optimale Versorgung seiner Patienten bieten.
Nicht selten weisen Pflegestift-Bewohner eine Multimorbidität auf, und auch Demenz spielt eine große Rolle. Sie sind also vermehrt auf Hausbesuche angewiesen. Der Stiftsarzt verfügt über eine breite und fundierte allgemeinmedizinische Ausbildung mit besonderen Fähigkeiten in der Geriatrie und Palliativmedizin.
Die Nähe eines Stiftsarztes stärkt das Vertrauen
Durch die Nähe des Stiftsarztes und seine Präsenz in einem Wohnstift oder einer Seniorenresidenz ist das medizinische Niveau in der Regel höher, was das Vertrauen und damit auch das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner stärkt. Nicht selten sinken dadurch auch die Krankenhauseinweisungen.