Fünf einfache Möglichkeiten digitaler Kommunikation für Senioren.
Der Fokus dieses Artikels liegt auf den wunderbar einfachen digitalen Möglichkeiten, wie Seniorinnen und Senioren mit Familie, Enkeln und Freunden in Kontakt bleiben können. Einfach, um sich schnell mal einen Gruß zu schicken oder einen persönlichen Videoanruf zu führen. Wenn Sie erstmal wissen, wie einfach und schnell das geht, bleiben Sie in Kontakt mit Ihren Lieben und halten den Gesprächsfaden am Laufen.
Auch wenn Sie sich mal nicht persönlich besuchen und umarmen können, ist so ein Bewegtbild z.B. per Video immer eine große Freude. Sie sehen die Mimik des Gegenübers und manchmal reicht es schon aus, zu winken und zu lächeln - man braucht dann keine großen Worte mehr.
Aber auch eine E-Mail oder SMS zu verschicken und einen Chat zu nutzen, können dabei helfen, Zeiten der Distanz, z.B. bei räumlicher Distanz, längeren Fernreisen oder behördlich angeordneten Quarantänemaßnahmen zu überstehen und diese sogar positiv zu gestalten.
Die technischen Möglichkeiten sind heute sehr leicht zu bedienen und die Anschaffung passender Geräte ist preislich überschaubar. Zudem gilt hier wie überall: Neues auszuprobieren, ist wirksames Gedächtnistraining und hält Sie auch im Alter weiterhin geistig fit.
Die ersten Schritte hin zu einem Videotelefonat
Sie haben sich entschlossen, in einem Pflegestift zu leben oder werden zuhause betreut? Sie wünschen sich mehr Kontakt zu Ihren Verwandten, Enkelkindern und Freunden? Dann sollten Sie die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation ausprobieren. Häufig sind es die englischen Begriffe oder die fehlenden Geräte, wie Computer oder Smartphone, die nicht nur Senioren von der aktiven Nutzung digitaler Kommunikationsmöglichkeiten abhalten. Die Vielfalt der Telefonanbieter und die vielleicht manchmal unübersichtliche Preisgestaltung wirken auf den ersten Blick abschreckend bei der Erstellung eines eigenen Online-Zugangs. Aber so kompliziert wie es scheint, ist das alles gar nicht.
Grundbegriffe der digitalen Kommunikation
Im Internet werden oftmals Begriffe benutzt, mit denen nicht jeder sofort ein Bild verbindet. Die Worte sind meistens englisch und manchmal ungewohnt fremd. Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, erläutern wir zuerst einige ausgewählte wichtige Begriffe aus dem alltäglichen Sprachgebrauch:
Was ist digitale Kommunikation?
Im Gegensatz zur analogen (= direkten) Kommunikation bezeichnet man als digitale Kommunikation die Nutzung der Kontaktmöglichkeiten über das Internet, z.B. durch ein Telefongespräch oder eine E-Mail. Dies ist mit Hilfe eines Computers und der modernen Telefongeräte, umgangssprachlich sagt man dazu auch Handys oder Smartphones, möglich.
Was ist eine E-Mail?
Eine E-Mail ist ein kostenloser elektronischer Brief. Sie schicken diesen nicht per Postversand an die Wohnadresse Ihres Briefpartners, sondern versenden den elektronischen Brief über das Internet direkt an eine persönliche E-Mail-Adresse. Ihre E-Mail landet im digitalen Briefkasten des Empfängers und kann von diesem gelesen werden, wenn er den Briefkasten öffnet. Das kann umgehend nach Erhalt der E-Mail oder eben nur alle paar Tage der Fall sein, je nachdem wie oft jemand nach seiner “digitalen Post” schaut.
Was ist ein Videoanruf?
Bei einem Videoanruf können Sie Ihre Gesprächspartnerinnen und -partner nicht nur hören sondern gleichzeitig auch sehen. Manchmal sagt ein Lächeln ja mehr als tausend Worte. So ist dies auch eine gute Möglichkeit sich einfach nur mal wieder in die Augen zu sehen. Das Telefongespräch wird durch die zusätzliche Videofunktion sehr viel persönlicher, weil Sie so auch kleine Veränderungen in der Mimik des Gegenübers wahrnehmen können.
Was ist ein Chat?
Ein Chat (sprich: tschett) ist eine elektronische Unterhaltung zwischen zwei oder mehreren Personen durch geschriebenen Text. In einem Chat schreiben und erhalten sie persönliche Nachrichten in Echtzeit, also sofort. Diese bleiben als Protokoll sichtbar und nachlesbar. Bitte bedenken Sie dabei: Ein Chat ist keine SMS. Eine SMS ist eine einzelne Kurznachricht, die Sie an jemanden versenden. Bei einem Chat kommunizieren Sie mit einer oder mehreren Personen gleichzeitig und in Echtzeit. Sozusagen eine elektronische Plauderei. Fast wie bei einem Kaffeekränzchen im Wohnzimmer.
Was ist ein Smartphone?
Ein Smartphone ist ein Mobiltelefon (Handy) der modernen Generation. Sie können damit nicht nur telefonieren oder eine SMS versenden. Ein Smartphone ist ein sehr leistungsfähiger kleiner Computer, der problemlos in Ihre Hand- oder Jackentasche passt und zu Ihrem ständigen Begleiter wird. Fragen Sie mal Ihre Kinder und Enkel.
Wofür ist ein Account oder Benutzerkonto wichtig?
Der Account ist Ihr persönliches Benutzerkonto. Es funktioniert wie eine Art Briefkasten, so dass Sie auf Dienste im Internet zugreifen können. Sie müssen das Benutzerkonto einmalig beantragen, wie bei einem Bankkonto oder Telefonanschluss. Dazu verwenden Sie Ihren Namen und denken sich ein Passwort als Sicherheitsschlüssel aus, damit nur Sie Zugang zu Ihrem Benutzerkonto haben. Mit diesen Zugangsdaten können Sie sich dann auf jedem Gerät, das Sie benutzen möchten, anmelden. Und auch wieder abmelden. Schreiben Sie sich das Passwort und den Benutzernamen auf jeden Fall gut auf und bewahren Sie es an einem sicheren Ort auf.
Alles beginnt mit Ihrem persönlichen E-Mail-Account
Um jemandem eine E-Mail zu schreiben und selbst elektronische Post zu bekommen, benötigen Sie zunächst einen eigenen E-Mail-Account. Das ist Ihr persönlicher Briefkasten im Internet, den Sie mit Ihrem Passwort aufschließen. Einen E-Mail-Account können Sie bei einem Anbieter wie Google, Web.de, freenet.de oder GMX.net beantragen und in drei Schritten auf Ihrem Computer oder Smartphone einrichten. Sie werden gebeten, einen Namen und ein Passwort zu vergeben, und sollten sich das alles gut notieren und sicher aufbewahren. Ihnen wird eine E-Mail-Adresse angeboten, die bspw. aus Ihrem Vornamen und Nachnamen besteht.
Nach dem @-Zeichen steht übrigens immer der Name des Anbieters, z. B. web.de oder google.com. Das ist schon alles! Der E-Mail-Account ist üblicherweise kostenlos und sehr benutzerfreundlich. Die Anmeldung erklärt sich von selbst oder ein lieber Mensch aus Ihrem Umfeld hilft Ihnen dabei. Nun können Sie so viele E-Mails verschicken, wie Sie möchten, Sie benötigen nur noch die E-Mail-Adressen von Ihren Gesprächspartnern. Fragen Sie sie einfach danach oder bitten Sie darum, dass man Ihnen eine E-Mail schickt. Dann können Sie bequem auf Antworten klicken, um zurückzuschreiben. Auch hierbei gilt: Je öfter man etwas benutzt, umso leichter fällt einem der Umgang damit.
Grundvoraussetzungen für einen Videoanruf
Für die Nutzung der unterschiedlichen Dienste benötigen Sie immer ein internetfähiges Gerät (z.B. ein Smartphone, Tablet oder Computer) und einen E-Mail-Account. Für einen Videoanruf benötigen Sie zusätzlich eine Kamera an Ihrem Smartphone, Tablet oder Computer. Die Kamera ist in vielen Geräten bereits integriert. Meist ist sie bei Computern ganz oben am Bildschirm angebracht. Auch hier gilt: einen Videoanruf können Sie ganz bequem selbst beginnen, indem Sie sich für einen Anbieter entscheiden, ein eigenes Benutzerkonto erstellen und dies dann mit einem Gerät verbinden und nutzen. Eine E-Mail können Sie also jetzt schon schreiben, aber wie legen Sie einen Account für einen Chat oder einen Videoanruf an?
Mit Ihrer E-Mail-Adresse bzw. Handynummer können Sie sich bei einem Anbieter für Chats oder Videoanrufe anmelden. Grundsätzlich gilt: Sie bekommen vom Anbieter immer eine Bestätigung per E-Mail, die Sie manchmal durch Klicken auf einen blauen Link noch einmal rückbestätigen müssen, um Ihren persönlichen Account einmalig freizuschalten.
Benutzerfreundliche Kommunikationsdienste mit Videofunktion
Wir haben Ihnen hier die bekanntesten Anbieter für Videoanrufe und Chats zusammengestellt. Unabhängig vom Alter gilt: Je einfacher die Bedienung eines Programms, desto besser für den Benutzer. Bevor Sie sich entscheiden: Bitte fragen Sie zuerst Ihre Familie und Freunde, welche Anbieter diese in ihrer täglichen Kommunikation nutzen. Denn um Ihren Liebsten zu schreiben oder ein Videoanruf zu tätigen, benötigen Sie deren ID (Identifikator, Kennung) also die Videoanruf-Adresse. Entscheiden Sie erst dann, welchen Anbieter Sie ausprobieren wollen. Hier ein paar Vorschläge der gängigsten Programme:
Whatsapp
Whatsapp ist ein kostenfreier Kommunikationsdienst, der von 2 Milliarden Menschen weltweit und immerhin 58 Millionen Menschen in Deutschland genutzt wird. Es bietet die Möglichkeit zum Versenden von von Text- und Sprachnachrichten, sowie Chats und Videoanrufen, allerdings nur auf einem Smartphone.
Das bedeutet, Sie besitzen bereits eine Handynummer und ein internetfähiges Smartphone zum Telefonieren. Sie müssen das Programm einmalig per Smartphone herunterladen und installieren. Danach erstellen Sie einen persönlichen Account für Ihre Handynummer und können danach alle Dienste kostenfrei nutzen.
Wichtig ist, dass Ihr Gesprächspartner ebenfalls Whatsapp nutzt und Sie seine Handynummer im Adressbuch Ihres Telefons gespeichert haben. Über Whatsapp können Ihnen Fotos zugeschickt werden oder Sie können selbst Fotos versenden, die Sie mit Ihrer Handykamera gemacht haben. Ihre Welt wird auf jeden Fall um einiges lebendiger und bunter mit Whatsapp.
Skype
Skype ist einer der dienstältesten Internet-Telefonie-Anbieter und verfügt über eine gut übersichtliche Benutzeroberfläche für alle Geräte. Skype eignet sich für einen kurzen oder langen Chat und für direkte Videoanrufe. Sie können damit auch Fotos versenden und bekommen. Während eines Videoanrufs können Sie sogar einen Schnappschuss vom Videobild machen, das sich dann automatisch per Chat an den anderen versendet.
Auch hier legen Sie zuerst ein persönliches Benutzerkonto an, bestätigen es per E-Mail und installieren das Skype-Programm auf Ihr Gerät.
Für einen Skype-Anruf müssen Sie keine Telefonnummer haben oder angeben. Um herauszufinden, ob einer Ihrer Kontakte auch Skype benutzt, können Sie in einem Suchfeld dessen Namen eingeben. Das funktioniert wie ein Telefonbuch. Oder Sie lassen sich einfach mal anrufen und der Kontakt wird automatisch in Ihrer Liste gespeichert.
Skype ist grundsätzlich ein kostenloses Programm. Wenn Sie mit einer Person sprechen, die ebenfalls Skype nutzt, sind diese Gespräche kostenfrei, egal wo auf der Welt sich Ihr Gesprächspartner gerade aufhält. Bei Anrufen von Skype auf eine externe Festnetz- oder Handynummer können allerdings Gebühren fällig werden. Sie erhalten dazu aber im Vorfeld immer einen Hinweis. Also skypen Sie los.
Facebook Messenger
Facebook (Meta) ist kostenlos und funktioniert wie ein großer bunter Marktplatz. Es ist längst nicht mehr nur für die junge Generation sondern für alle Generationen und auch für Senioren interessant. Hier pulsiert das Leben und die Internetplattform bietet ein Potpourri an persönlichen Bildern und Berichten, Kochrezepten und praktischen Haushaltstipps, Katzenvideos, Werbeanzeigen und seriöse Nachrichten. Wie im richtigen Leben wird auch hier manchmal Schrott abgeladen, also muss man auch hier selektieren und gezielt aussuchen, was einem gefällt.
Sie werden sehen, ihre Kinder und Enkelkinder haben sicherlich einen Facebook-Account, mit dem sie auf der öffentlichen Pinnwand Fotos zeigen und von Erlebnissen berichten. Vertrauliche Nachrichten und Bilder können über einen direkten Botendienst, den sogenannten Messenger, zwischen zwei Personen hin und her geschickt werden.
Wenn Sie sich mit Hilfe Ihrer E-Mail-Adresse einen eigenen Facebook-Account eingerichtet haben, können Sie kostenfrei am Leben Ihrer Lieben teilnehmen bzw. ihnen Bildergrüße zusenden und Nachrichten schreiben. Facebook ist durch den Messenger ebenfalls für Chats und Videoanrufe geeignet und wird von ca. 2 Milliarden Menschen genutzt. Sie können gezielt nach Freunden, Familienmitgliedern und ehemaligen Schulkameraden suchen und ihnen eine Freundschaftsanfrage schicken. Sie werden überrascht sein, wen sie bei Facebook alles treffen.
Persönlicher Anruf über Festnetz oder Mobiltelefon
Ein kurzes persönliches “Hallo” per Telefon oder Mobiltelefon ist immer eine gute Idee. Durch die Stimme wird schon ein großes Stück der eigenen Persönlichkeit übermittelt. Viele Menschen sitzen zuhause und freuen sich über eine kurze Aufmunterung oder ein lustiges Gespräch per Telefon. Ein Lachen kann auch über das Telefon sehr ansteckend sein. Im guten Sinn.
Kurzmitteilung = SMS schreiben
Die SMS (Kurznachricht) ist ein Klassiker unter den Angeboten. Sie kann auch von alten Handys gesendet werden. Die SMS ist aber in der Regel auf eine Anzahl von Worten beschränkt und eventuell auch kostenpflichtig.
So einfach probieren Sie die digitale Kommunikation aus
Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil für unser persönliches Wohlbefinden. Worte erzeugen Nähe und verbinden uns Menschen miteinander. Genau aus diesem Grund spricht vieles für die aktive Nutzung der digitalen Kommunikationsmöglichkeiten wie E-Mail, Chat und Videoanruf. Diese Dienste sind zumeist kostenfrei, schnell und bei einer Internetverbindung jederzeit einsatzbereit für ein kurzes “Hallo, wie geht es dir?” Ihre Kinder und Enkel nutzen diese Kommunikationswege schon jetzt ausgiebig und können so unkompliziert und schnell erreicht werden. Vielleicht sogar schneller als über einen Anruf. Probieren Sie es doch einfach mal aus.
Zuerst benötigen sie also ein internetfähiges Gerät und einen E-Mail-Account. Mit ihrer E-Mail-Adresse können sie sich dann bei einem Anbieter für Videotelefonie anmelden und schließlich benötigen sie nur noch die Telefonnummern bzw. E-Mail-Adressen Ihrer Liebsten. Das ist alles. Schon kann es losgehen: Schauen Sie einfach, was Ihnen am besten gefällt und für Ihre Liebsten praktikabel ist.
Aber auch wenn Sie aktuell keinen eigenen Computer oder Smartphone besitzen, fragen Sie doch mal in Ihrem Wohnstift oder Ihrer Seniorenresidenz nach, ob Sie ein dort vorhandenes Gerät mit benutzen können. Manchmal gibt es dafür spezielle Angebote für Senioren.
Eventuell können Sie sich auch über das Gerät eines Freundes oder einer Freundin anmelden und dieses ab und zu nutzen. Falls Sie Gefallen an der digitalen Kommunikation finden und diese häufiger nutzen möchten, würden wir allerdings den Kauf eines eigenen Gerätes empfehlen. Dazu gibt es zahlreiche Angebote sogar extra für Senioren.
Diese Webseite verwendet Cookies und ähnliche Technologien. Mit einem Klick auf "Zustimmen" akzeptieren Sie diese Verarbeitung und auch die Weitergabe Ihrer Daten an Drittanbieter. Die Daten werden für Analysen, Retargeting und zur Ausspielung von personalisierten Inhalten und Werbung auf Seiten der GDA, sowie auf Drittanbieterseiten genutzt. Weitere Informationen, auch zur Datenverarbeitung durch Drittanbieter, finden Sie in den Einstellungen sowie in unseren Datenschutzhinweisen.