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Künstliche Intelligenz (KI)

Künstliche Intelligenz und digitale Welten

In einer Zeit, die von technologischem Fortschritt geprägt ist wie die heutige, spielt das plötzliche Auftauchen der künstlichen Intelligenz (KI) im Jahr 2023 für unseren Lebensalltag eine ganz beachtenswerte Rolle. Verändert sich jetzt dadurch alles? – Irgendwie schon, doch nicht unbedingt zum Negativen. Was sich hinter dem Kürzel ‚KI‘ verbirgt und wie wir alle, ob Jung oder Alt, von dieser innovativen Technologie profitieren können, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst. 

 

Vielleicht haben Sie sich ja auch schon gefragt: Was in aller Welt haben wir Senioren davon und wie können wir KI in unserem alltäglichen Leben nutzen? 

Vorab: Es gibt bereits eine Menge KI in unserem Alltag – Tendenz: steigend. Nicht alles eignet sich für den privaten Alltagsgebrauch, doch viele der technologischen Entwicklungen wirken sich bereits auf unser Leben aus und werden unsere Gesellschaft weiter verändern. Wie in allen Bereichen des Lebens gibt es sehr viel Positives an KI, und natürlich existieren auch negative Aspekte, die wir als Gesellschaft ethisch und moralisch im Blick behalten und regulieren müssen. 

Doch was macht überhaupt eine KI? Und was können wir damit im Alltag bzw. in einem Seniorenstift anfangen? Wo liegen die Ursprünge von KI und wie entwickelt sich diese Geschichte weiter? – Das sind viele Fragen, doch alles der Reihe nach …

 

Die Geschichte menschlicher Schöpfung und die Anfänge von künstlicher Intelligenz

Dieses Bild mit einer antiken Statue auf dem Meeresgrund wurde mittels der KI Midjourney generiert. Es zeigt also kein real existierendes Objekt.

Künstliche Intelligenz: Die Idee für diesen ubiquitären Menschheitstraum kommt nicht etwa vom „Raumschiff Enterprise“, sondern hat ihren Ursprung im antiken Griechenland. In der griechischen Mythologie schuf der Titan Prometheus Abbilder seiner selbst und lehrte sie „das Menschsein“ – unabhängig von ihrem Schöpfer.

Die Sehnsucht nach menschlichen Ebenbildern, mit denen man in Interaktion treten kann, fand ihre Fortsetzung im Mittelalter: Alchemisten träumten von mechanischen Konstruktionen, die dem Menschen ähnlich sind, aber Dinge tun können, zu denen er selbst nicht in der Lage sei. 

Talos von Kreta berichtete ca. 700 v. Chr. von einer Bronzestatue, die lebendig geworden sein soll, um die Polis Kreta vor Feinden zu schützen. 

Sagenhafte, zum Leben erweckte Kreaturen stehen im Laufe der Jahrhunderte Pate für eine vom Menschen geschaffene künstliche Intelligenz. Die bekannteste ist wohl der „Golem von Prag“ aus dem 16. Jahrhundert. Ein lebensgroßer Ton-Mann, der die von Pogromen bedrohte jüdische Gemeinschaft vor dem Schlimmsten bewahrte. 

In der Renaissance entwarf das Universalgenie Leonardo da Vinci mechanische Figuren, die durch komplexe Mechanismen gesteuert wurden. Der französische Ingenieur und Erfinder Jacques de Vaucanson schuf mechanische Enten, die essen und verdauen konnten, was als frühe Form der Automatisierung angesehen werden kann. 

Künstliche Intelligenz (KI) ist in unserem Alltag bereits fest integriert

Viele Wege führen nach Rom, nur ein paar Klicks im Internet führen zu einem immer vielfältiger werdenden Angebot hilfreicher KI-Programme, die jeder von uns mit einem Mobiltelefon, Tablet oder PC intuitiv und spielerisch aktiv nutzen kann. 

Sprachassistenten wie Siri, Alexa, Cortana und Co. kennen unsere alltäglichen Gewohnheiten und bieten uns gern ihre Hilfe an. Das Licht und andere internetfähige elektronische Geräte in unserem Haushalt können wir per Sprachsteuerung ein- und ausschalten, auch wenn wir gar nicht zu Hause sind. Alarmsysteme passen auf unsere Wohnungen auf und haben gelernt, zwischen Einbrechern und Haustieren zu unterscheiden.

Künstliche Intelligenz (KI) umfasst eine breite Palette von Technologien, die Maschinen und Computer mit der Fähigkeit ausstatten sollen, menschenähnliche Leistungen zu erbringen. Diese Technologien können inzwischen auch komplexe Denkprozesse umsetzen, sie lernen, schlussfolgern und lösen Probleme. Dabei können sie Sprache und Objekte erkennen und zuordnen. Wir können mit einer KI diskutieren, auch über Philosophie, Religion, Kunst und Technik. Wir können sie zur Bearbeitung unserer Fotos nutzen oder sogar von ihr eigene kreative Illustrationen und Bilder generieren lassen. Das funktioniert dann ähnlich wie bei Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo, die schnell mehrere Ergebnisse auf eine Suchanfrage liefern. 

Was kann künstliche Intelligenz heute alles?

Im Jahr 2023 sorgte das Programm ChatGPT für eine breite Aufmerksamkeit in den Medien und eine lebhafte Debatte in der Gesellschaft. Einen entscheidenden Anteil am durchschlagenden Erfolg dieses Chatbots hatte vor allem die benutzerfreundliche Oberfläche dieser KI. Der Zugang und die Handhabung waren kinderleicht, dennoch spielten Ängste beim ersten Blick auf dieses Novum eine ebenso große Rolle wie freudiger Unglaube. 

Jetzt können Sie nicht mehr nur per Mausklick in den Louvre gehen, sondern die KI bringt Sie dem gesamten Wissen der Menschheit näher. Manche Beobachter verglichen die Errungenschaften dieser KI sogar euphorisch mit dem ersten Mondspaziergang 1969. Kurz: Der erste Auftritt dieser KI war ein famoser Start in ein neues Zeitalter mit praktisch anwendbarer künstlicher Intelligenz im Alltag. 

Wo geht es hier zur KI?

Sind Sie jetzt neugierig geworden, KI selbst auszuprobieren?

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher KI-Angebote für verschiedene Bereiche.

Für den ersten und ganz unkomplizierten Kontakt im Internet steht uns ChatGPT als nicht menschlicher Kommunikationspartner zur Verfügung. Das Besondere an diesem sogenannten Chatbot ist, dass er aus der Unterhaltung mit Ihnen etwas dazulernt. Er beantwortet Ihre Fragen und erklärt Ihnen komplizierte Sachverhalte mit einfachen Worten. Sie können die KI auch bitten, ein Gedicht zu interpretieren oder Ihnen einen kurzen Text zu schreiben, z. B. für eine Glückwunschkarte zur Goldenen Hochzeit.

 

Sie fragen sich, wie das funktioniert? – Ganz einfach:

ChatGPT wurde zuvor für die Interaktion trainiert und mit vielen Informationen gefüttert, darunter mit Millionen von im Internet verfügbaren Texten, die sich auf Webseiten, Onlineforen und in Social Media finden lassen, sowie mit Material aus den klassischen Medien wie Zeitungsartikeln, Büchern und anderen Publikationen in vielen Sprachen. Selbst die kostenlose deutsche Version von ChatGPT weiß eine Menge; sie greift auf eine riesige Wissensdatenbank zu und hat in Sekundenschnelle eine Antwort auf fast alle Ihre Fragen. 

 

Doch bevor Sie loslegen und die KI mit Fragen löchern:

Wichtig ist, dass Ihnen selbst bewusst ist, was Sie von der KI eigentlich wollen. Oder anders gesagt: Was soll die KI tun oder worüber möchten Sie mit ihr parlieren? Denn die KI braucht genaue Anweisungen, um eine Aufgabe zu lösen. Sie sollten also präzise in Ihrer Formulierung sein. In den gedanklichen Austausch mit einem KI-Programm zu gehen, ist übrigens ein sehr gutes Gedächtnistraining und ein aktives Fitnessprogramm fürs Gehirn.

So kommen Sie ins Gespräch mit der KI ChatGPT

Möglichkeit 1: Registrieren Sie sich mit Ihrer E-Mail-Adresse!

Gehen Sie auf Ihrem Computer zur Website des Unternehmens Open AI, das ChatGPT entwickelt hat! Sie können das Programm über den folgenden Link kostenlos ausprobieren: https://chat.openai.com/auth/login.

Wenn Sie sich mit Ihrer E-Mail-Adresse für die kostenlose Version registrieren, hat dies folgende Vorteile: Sie können alle Konversationen mit der KI speichern und später darauf zurückgreifen. Außerdem lernt die KI dazu, z. B. Ihren individuellen Wortschatz, den sie dann in der weiteren Kommunikation anwendet. Sie nutzen die KI und trainieren sie zugleich. Vertrauliche Daten sollten Sie im Internet aber lieber nicht teilen.

 

Möglichkeit 2: anonym ausprobieren, ganz ohne einzuloggen

Falls Sie keine E-Mail-Adresse haben und einfach nur mal kurz anonym mit einer KI etwas plaudern wollen, können Sie das auf einer deutschen Website ganz unverbindlich tun. Die Wissensdatenbank hier ist nicht sonderlich umfassend und etwas veraltet, aber es reicht für einen ersten Eindruck. Hier geht’s zur kostenlosen ChatGPT-Version ohne Anmeldung: https://chatopenai.de/.

 

In dem Suchfeld unten können Sie nun ganz einfach Ihre Frage, Ihren Wunsch oder Ihr Gesprächsthema für die KI eintippen und mit dem Pfeil rechts unten absenden. Die KI funktioniert wie ein Gesprächspartner. Beschreiben Sie, was Sie möchten, und staunen Sie über die Antwort! 

Hier ein kleines Beispiel:

 

KI hat Zugriff auf Wissen, doch nicht alles ist wahr

Der NDR hat Anfang 2023 einen Beitrag zur KI-App ChatGPT gesendet, welcher sich mit dem alltäglichen Einsatz dieser Technologie beschäftigt. Ob in der Schule, im Gesundheitswesen oder im privaten und beruflichen Umfeld: Die Vorteile dieser KI-App liegen auf der Hand; der schnelle Zugriff auf Bibliotheken an Wissen ist unschlagbar. 

Doch auch KI-Programme können Fehler machen oder falsche Informationen bereitstellen.

Daher sollten wir von Chatbots getroffenen Aussagen nicht blind vertrauen. Insbesondere wenn es um aktuelle Ereignisse, konkrete Fachkenntnisse oder komplexe Themen geht, sollten Sie alle Texte mithilfe vertrauenswürdiger Quellen verifizieren und anhand Ihres eigenen Erfahrungsschatzes prüfen. 

Wie kann KI in einem Seniorenstift sinnvoll eingesetzt werden?

Vieles hört sich zunächst einmal ungewohnt an. Haben wir uns gerade an das Internet gewöhnt, ist jetzt die KI für die Pflege 4.0 und die digitale Vernetzung der nächste Schritt. Doch was sind die Einsatzbereiche für KI bei einem ambulanten Pflegedienst? Wie kann das Pflegepersonal in der Tagespflege von KI-Anwendungen profitieren? Welche KI ist für die Wohnbereichsleitung in einer Seniorenwohnanlage hilfreich?

 

  • Sehen wir von Sturzsensoren, Ortungsarmbändern und Sprachassistenten bei der Dateneingabe einmal ab, so ist eines bei allen Anwendungsgebieten von KI im Gesundheitswesen und in der Medizin Fakt: Künstliche Intelligenz kann bei der täglichen Arbeit unterstützen, wird aber Ärzte und Pflegepersonal niemals ersetzen. Der Mensch bleibt eine bestimmende und kontrollierende Instanz, die Technologien wie KI lediglich als Werkzeug einsetzt. 
  • Fakt ist auch, dass KI eine unglaubliche Menge an Informationen sehr viel schneller verarbeiten und abgleichen kann, als ein Mensch es je könnte. Und Zeit ist ein wichtiger Faktor, insbesondere in der Diagnostik. So setzen Mediziner KI zur Analyse von Daten und für den Abgleich mit internationalen Datenbanken ein, um ihre Diagnosen schneller treffen und Krankheiten früher erkennen zu können.
  • Durch die Automatisierung wiederkehrender Aufgaben im Alltag wie z. B. Einkäufe, Terminplanung, Erinnerungsfunktionen und Medikamentenmanagement bleibt mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Pflegealltag: nämlich für die zwischenmenschliche Interaktion durch Gespräche und Zuwendung.
  • Zudem ermöglichen von KI gesteuerte Gesundheitsanwendungen Pflegefachkräften, den Gesundheitszustand ihrer Schutzbefohlenen effektiv im Auge zu behalten, auch wenn sie nicht im gleichen Raum sind. Sturzsensoren in einem Single-Appartement der Seniorenwohnanlage rufen umgehend den ambulanten Pflegedienst herbei, sodass der allein lebenden gestürzten Person schnell geholfen werden kann.
  • KI-Programme wie bspw. Sprachassistenten schreiben diktierte Texte fast fehlerfrei direkt in ein Dokument. Dabei verbessern sie Satzbau und Grammatik, und zum Schluss überprüft ein Mensch die Inhalte, korrigiert final, ergänzt ggf. noch etwas und spart insgesamt eine Menge Zeit. Die Diktierfunktion von Sprachassistenten lässt sich nämlich auch beim Gehen, beim Autofahren und im besten Fall sogar bei einem Spaziergang nutzen, statt im Büro über der Computer-Tastatur zu sitzen.

Die Zukunft hat schon gestern begonnen

Künstler, Ingenieure und Visionäre legten den Grundstein für die Konzeption der heutigen KI. Fortschritt baut auf bestehenden Ideen auf, und die Historie zeigt, dass die Menschheit stets danach gestrebt hat, künstliche Intelligenz zu schaffen, die unsere Welt verbessert und bereichert. 

KI übernimmt für uns komplexe, zeitraubende, monotone und sich wiederholende Aufgaben und verschafft uns damit Zeit für all die Dinge, die wir gern tun wollen. Inzwischen kann die künstliche Intelligenz auch innovativ und kreativ denken und schafft es, Lösungen für Probleme zu finden. Das bietet viel Stoff für den nächsten Science-Fiction-Film. 

Gesellschaftlich begleitet wird das Phänomen KI von einer intensiven Debatte, die uns hilft, diese Innovationen sinnstiftend und ethisch korrekt in unsere Gesellschaft zu integrieren. Im März 2024 verabschiedete das EU-Parlament mit dem „AI-Act“ das weltweit erste KI-Gesetz, das den Umgang mit künstlicher Intelligenz, insbesondere den damit verbundenen etwaigen Risiken, rechtlich regelt. 

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