Neun Liebesfilme, in denen Seniorinnen und Senioren so richtig groß rauskommen
„Es ist, was es ist, sagt die Liebe...“1 Der Liebesfilm gehört sicher zu den erfolgreichsten Genres, die das Kino hervorgebracht hat. Die Liebe schleicht sich auf so unterschiedliche Arten ins Bild, dass Liebesfilme uns immer wieder berühren. Doch meistens sind es junge Menschen, die sich verlieben, entlieben, völlig glücklich sind oder extrem unglücklich leiden.
Ja, da fragt man sich schon: Verlieben sich ältere Menschen so selten oder warum sind sie so selten zu sehen? Warum gibt sich denn niemand die Mühe, der Liebe zwischen älteren Menschen ein Denkmal zu setzen? Liebe ist für alle da!
Es gibt sie: Hier kommen neun mit Liebe ausgesuchte Liebesfilme, in denen ältere Menschen die Hauptrolle spielen. Sie können sich diese auf DVD oder auf Streaming-Portalen wie Amazon Prime oder Netflix anschauen. Zu jedem Film haben wir einen Trailer als Vorschau gefunden, den Sie sich auf YouTube anschauen können. 1 Quelle: Auszug aus dem Gedicht „Was es ist“ (Teil des Bandes „Es ist was es ist“) von Erich Fried, 1983
O ja, Dustin Hoffman spielt Mr. Hoppy, einen stillen und sehnsuchtsvollen Herrn mit großer Leidenschaft, ganz prächtig. Mr. Hoppy ist in seine Nachbarin Mrs. Silver (gespielt von Judi Dench) verliebt und möchte sie gern heiraten. Aber sie hat nur Augen für ihre Schildkröte Alfie und weiß nichts von ihrem Glück. Wie auch? Sie kennt Mr. Hoppy ja gar nicht.
Als er seine Angebetete endlich anspricht und fragt, wie es ihrer Schildkröte geht, erzählt Mrs. Silver, dass Alfie einfach nicht wachsen will. Mr. Hoppy fasst daraufhin einen Plan, um seine Herzensdame zu erobern. Doch dazu braucht Mr. Hoppy ganze 100 Schildkröten, ein Zaubergedicht aus Nordafrika, ja schier unglaubliches Geschick und Magie. Vor allem muss er sich beeilen, denn ein anderer Nachbar scheint Mrs. Silver ebenfalls ins Visier genommen zu haben.
„Unsere Seelen bei Nacht“ (Regie: Ritesh Batra, 2017)
Eine Witwe und ein verwitweter Senior stehen bei unserem ersten Film im Mittelpunkt. Jane Fonda spielt Addie, die nicht mehr allein einschlafen kann und ihren unbekannten Nachbarn Louis (gespielt von Robert Redford) fragt, ob er nicht zu ihr rüberkommen möchte, um mit ihr zu schlafen.
Beide tasten sich vorsichtig aneinander heran und versetzen den erfolgreichen Roman, der dem Film als Grundlage dient, in leichte, aber ganz zärtliche Bewegung, die dem Herzen gut tut. Dass Liebe nicht so einfach ist, ist klar, doch sollten die erwachsenen Kinder des frischverliebten Seniorenpaares wirklich über das Glück dieser „jungen Liebe“ entscheiden dürfen?
„Was das Herz begehrt“ (Regie: Nancy Meyers, 2003)
Kann diese Charme-Attacke auch ein Wohnstift verzaubern? Jack Nicholson und sein diabolisch-charmantes Lächeln spielen in „Was das Herz begehrt“ eine zunächst eher unrühmliche Hauptrolle.
Nicholson ist Harry, ein alter Womanizer, wie er im Buche steht. Gemeinsam mit seiner jungen Freundin (gespielt von Amanda Peet) fährt er ins Strandhaus von deren Mutter Erica. Als diese auftaucht, entspinnt sich zwischen den beiden Gleichaltrigen eine höchst amüsante Spannung – bis Harry einen kleinen Herzinfarkt erleidet. Schließlich macht er sich ohne jede Hemmung an die fesche Theaterautorin Erica heran, ohne zu bemerken, dass Erica mit Sicherheit die bessere Wahl ist. Diane Keaton, Jack Nicholson und Keanu Reeves in einer Ménage-à-trois, was kann schöner sein?
Früher war ja alles besser, aber Donna, die von Meryl Streep gespielt wird, kann sich auch heute nicht beklagen. Schließlich besitzt die unternehmungslustige Dame ein Hotel auf einer griechischen Sonneninsel, wo ihre Tochter heiraten wird.
Diese möchte bei der Hochzeit gern von ihrem Vater zum Altar geführt werden, doch als sie das Tagebuch ihrer Mutter liest, wird ihr klar, dass gleich drei Männer (gespielt von Pierce Brosnan, Colin Firth, Stellan Skarsgård) dafür in Betracht kommen.
Das Rätsel zu lösen ist ein musikalisch und tänzerisch ziemlich opulentes Vergnügen mit vielen ABBA-Songs, die das Ensemble zu einer mehr als großartigen Leistung verleitet. Nach dem Film fühlen Sie sich beschwingt … wie nach einem kleinen Sommerurlaub.
Die Liebe hört niemals auf und zeigt sich in so vielen unterschiedlichen Facetten und Nuancen. Hier stehen das gutbürgerliche Ehepaar Georges und Anne im Mittelpunkt, die sich bis ins hohe Alter liebevoll umeinander kümmern. Als Anne pflegebedürftig wird, kann sich Georges nicht überwinden, sie in ein Pflegeheim zu geben, sondern betreut sie selbst.
Doch die Belastungen bringen beide an den Rand der Verzweiflung, und die Liebe führt sie weiter, viel weiter, als sie es je gedacht hätten. Die dichte und eindrückliche Leistung aller Beteiligten wurde auf dem Festival in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet; der Film ist ein wahres Juwel der Kinokunst.
„Wolke 9“ ist ein sehr naher und eindrucksvoller Film. In ihm stellt sich der deutsche Regisseur Dresen die Frage, ob mit dem Alter der Sex aufhört oder nicht. – Nein, tut er natürlich nicht. Liebe und körperliche Nähe sind auch im Alter ein zentrales Thema.
Inge ist schon fast 70, fühlt sich aber so manches Mal wie 17. Warum? – Nun, sie hat sich frisch verliebt: in Karl, der bald 80 wird. Aber Inge ist seit 30 Jahren verheiratet und sie liebt ihren Mann – und neuerdings auch Karl. Diese neue Liebe geht ihren berührend intensiven Weg, es dauert etwas, bis alle wissen, was sie wollen. Aber Zeit hat keiner der Beteiligten, dafür eine große körperliche Sehnsucht ...
„The Good Liar“ ist kein reiner Liebesfilm, sondern ein Genre-Mix. Neben der Liebesgeschichte um ein ungewöhnliches älteres Paar versprüht „The Good Liar“ Spannung und wartet zudem mit einem großartigen Cast auf. Roy Courtney (Ian McKellen) ist ein ganz besonders raffinierter Trickbetrüger und Heiratsschwindler.
Mit seinen Lügen bringt er gutgläubige Frauen um ihr Geld, und darin ist er wirklich ziemlich gut. Ihm kommt niemand auf die Schliche. Als Betty McLeish (Helen Mirren) ihn auf einem Onlineportal kennenlernt, soll sie sein nächstes Opfer werden, wenn da nicht die Geschichte der Liebe ihm in die Quere kommen würde.
„Best Exotic Marigold Hotel“ (Regie: John Madden, 2011)
Das Lernen hört nie auf, und das gilt auch für eine Gruppe pensionierter Briten in diesem warmherzigen und auch sehr klugen Film. Regisseur John Madden lässt eine Seniorengruppe, die sich nach ihrem wohlverdienten Ruhestand sehnt, in eine Seniorenresidenz nach Indien auswandern. Was als Notlösung geplant war, schenkte ihnen eine echte Überraschung. Sie sind gar nicht so alt, wie sie sich manchmal fühlen. Es gibt viel Neues zu entdecken. Die Welt ist schön und voller Liebe.
Dieses exzellente Feel-Good-Movie ist ein Ausflug in die turbulente und aufregende Welt Indiens und eine humorvolle Selbsterfahrung. Mehr als ein Mal bringt „Best Exotic Marigold Hotel“ sein älteres Publikum augenzwinkernd zum Nachdenken über das Alter und den Umgang damit.
„Der Duft von Lavendel“ (Regie: Charles Dance, 2004)
„Der Duft von Lavendel“ ist eine betörende Erinnerung, und wir blicken 1936 auf ein Dorf an der Küste von Cornwall. Hier leben die Schwestern Janet (Maggie Smith) und Ursula Widdington (Judi Dench). Ihr beschauliches Leben ist ein gleichmäßiger Rhythmus aus Gartenarbeit, Nachmittagstee und dem täglichen Bad im Meer. Doch eines Tages finden sie einen fast ertrunkenen Mann (Daniel Brühl) am Strand. Was ist mit ihm passiert und warum spielt er so perfekt Geige?
Seine Musik öffnet ein Fenster zur Seele und beschert den beiden Frauen eine schöne, aber auch schmerzhafte Reise zu ihren verloren geglaubten Gefühlen. Neben den Bildern ist es diese Musik, die den Film so besonders macht. Sie wird vom Virtuosen Joshua Bell gespielt und schenkt der filmischen Erzählung eine luzide, emotionale Ebene.
Gut gemachte Liebesfilme sind berührend, schön, sinnlich und voller Emotionen. Sie zu entdecken bedarf einer längeren Suche. Wir würden gern mehr gute Liebesfilme für die Generation 60+ finden. Wenn Sie Ihren Favoriten empfehlen möchten, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail. Wir sind gespannt auf Ihre Vorschläge!
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