Bolz bemüht sogar den sonst strengen Philosophen Immanuel Kant. Auch der befand, das Spiel sei vergnüglich, weil es die „Munterkeit des Gemüts“ befördere. Die Faszination des Spielens ist uralt. Bereits vor 5000 Jahren beschäftigten sich die Ägypter beim Schlangenspiel, das bekannte Brettspiel Mühle ist immerhin schon 4000 Jahre alt. Schach kam um das Jahr 500 nach Christus in Indien auf, Dame wurde im 12. Jahrhundert in Südfrankreich erdacht. „Mensch ärgere Dich nicht“, der Klassiker unter den deutschen Gesellschaftsspielen, wurde dagegen erst vor gut 100 Jahren in München auf den Markt gebracht.
Spiele werden wohl niemals out sein. Das lassen die Ausstellerzahlen auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vermuten: Als die Messe 1950 das erste Mal stattfand, waren es gerade einmal 351 Firmen, die ihre Produkte präsentierten. Seither klettert die Teilnehmerzahl ununterbrochen nach oben. Und Jahr für Jahr kommen bis zu 600 neue Brett-, Karten- oder Gesellschaftsspiele auf den Markt.