Erklärung
Der Begriff ‚Snoezelen‘ stammt aus dem Niederländischen und ist vor allem ein Therapieangebot, das sich an Seniorinnen und Senioren mit demenziellen Veränderungen sowie an ihr soziales und familiäres Umfeld richtet.
Snoezelen verbessert die Wahrnehmung, indem es gezielt eine Sinnesempfindung auslöst. Es stimuliert und sensibilisiert die Aufnahme von Eindrücken über sanfte Reize wie harmonische Lichteffekte, Musik und Aromen. Das entspannt den Körper und aktiviert die geistigen Ressourcen. So unterstützt das Pflegepersonal demenziell veränderte Menschen, die z. B. in besonders geschützten Bereichen im Wohnstift der GDA leben, und hilft ihnen dabei, regelmäßig in Kontakt mit ihren Sinnen zu kommen.
Snoezelen ist ein Therapieansatz bei Demenz, der wie Fitness für das Gehirn ist. Diese Technik verbessert die Merkfähigkeit, stimuliert die Konzentration und fördert die Erinnerungen. Snoezelen kompensiert zudem die kognitiven und psychischen Probleme, die bei einer Demenz auftreten, indem es die Reizüberflutung, die nicht mehr verarbeitet werden kann, stark reduziert. Stattdessen fordert es die Teilnehmer auf, sich auf einen Reiz zu konzentrieren. Ziel ist es, Unruhe, Einschlafstörungen und eine generelle negative psychische Befindlichkeit zu reduzieren sowie Ausdrucksmöglichkeiten zu verbessern – und damit das gesamte Wohlbefinden zu stärken.
Doch wie reagieren demente Senioren auf das Snoezelen? Nun, es sorgt zum Teil dafür, dass die Umwelt wieder verstanden wird, wobei Therapeuten, Betreuungsassistenten oder eine Pflegekraft die Therapie unterstützen. Die dafür genutzten Therapieräume sind zumeist schlicht eingerichtet und bieten mehrere bequeme Sitzmöglichkeiten. Hinzu kommen visuelle, akustische und olfaktorische Stimulationen über Lichter, Duftlampen und Musik. Die gezielt eingesetzten Licht- und Klangelemente führen über spezielle Berührungsreize und Aromen zum Wohlbefinden. Wasser plätschert und sprudelt beruhigend oder anregend, farbige Lichtspiele oder Bilder sind an der Wand zu sehen und in der Luft liegen anregende Gerüche. Fotografien aus dem unmittelbaren Umfeld des dementen Gastes können ergänzend hinzukommen. Es sind Familienfotos, Aufnahmen von ehemaligen Haustieren, Urlauben oder der Wohnumgebung – sie bilden die Brücke zur Erinnerung und stellen Kontakt her.
Wichtig ist, dass sich im Therapieraum vertraute Personen befinden, die bei den Teilnehmenden das Gefühl von Zuwendung und Zuneigung evozieren. So spüren sie Geborgenheit, vergessen ihre Ängste und Sorgen, fühlen sich wohl und entspannen. Im besten Fall wird das verbesserte Befinden bei den Patientinnen und Patienten bereits nach wenigen Treffen im Allgemeinzustand sichtbar.